Genealogie: Der deutsche Familienname Irmer
Seit zirka dem 10. Jahrhundert n.Chr. sind im germanischen Kulturverband der Irminonen, benannt nach der germanischen Gottheit Irmin, Rufnamen bekannt, die auf den Gottesnamen zurückzuführen sind. Beispielsweise: Irma, Irm(in)gard, Irm(en)tr(a)ud, Irminheer, Ermtr(a)ud, Ehrentr(a)ud, Armgard, Imma oder Emma. Aus solchen Rufnamen entstanden im folgenden Familiennamen wie: Irmer, Irmert, Immer, Emmert, Emrath, E(r)mrich, Irm(i)sch(er), Erm(e)ke oder Armending.
Die Irminonen (auch: Herminones, Hermiones, Hermionen, Erminonen) bildeten neben den Ingwäonen und Istwäonen einen von drei Stammesverbänden der Westgermanen. Zu ihrem Verband gehörten die Angrivarier, Chatten, Cherusker und Sweben mit den Hermunduren, Langobarden, Markomannen und Semnonen.
 
Stämme der Germanen
 
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Als alternativer Ansatz kann angenommen werden, dass der Familienname Irmer sich aus einem Verschleifen des germanischen Vornamens Ingmar entwickelte, der wiederum auf den Namen Ingomar zurück geht. Die Vorsilbe "ing" verweist auf die Gottheit Ingwio (Yngvi) des Stammes der Ingwäonen (Invemonen) zurück. Die Endung "mar" bedeutet berühmt.
Die Ingwäonen (Invemonen) sind einer der fünf germanischen Stammesverbände neben den Wandalen, Istwäonen, Irminonen (Herminonen) und einem weiteren, unbekannten Verband. Die Invemonen bildeten sich aus den Stämmen der Kimbern, Teutonen und Chauken.
Literaturtipps:
  • dtv-Atlas Namenskunde, Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet; München 1998; ISBN 3-423-03234-0
  • Deutscher Familiennamenatlas - Institut für Geschichtliche Landeskunde der Universität Mainz
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